This Is A Photograph

Die Geschichte beginnt damit, dass Kevin Morby im Keller seines Elternhauses in Kansas City geistesabwesend eine Kiste mit alten Familienfotos durchblättert. Nur wenige Stunden zuvor war sein Vater bei einem Familienessen vor seinen Augen zusammengebrochen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. In dieser Nacht spürte Morby noch immer den Schock und die Angst, die ihm in den Knochen steckten. Also betrachtete er die Bilder, bis ihm eines ins Auge sprang: sein Vater als junger Mann, stolz und stark und voller Selbstvertrauen, der mit freiem Oberkörper auf einer Wiese posierte. Das war im Januar 2020. Als die Monate vergingen und sich die Welt um ihn herum dramatisch veränderte, spürte Morby eine unheimliche Ähnlichkeit zwischen seinen Gefühlen in jener Nacht und der Atmosphäre jener Frühlingstage. Furcht, Angst, Hoffnung und Unverwüstlichkeit - all das schwang in ihm mit. Die Themen begannen sich in seinem Kopf zu drehen. Geschichte, Trauma und der große Kampf gegen die Zeit. Den Mut zu träumen, auch wenn er weiß, dass diejenigen, die es wagen zu träumen, oft eine Tragödie erleben. Während sein Vater wieder zu Kräften kam, meditierte Morby über diese Ideen. Und dann machte er sich auf den Weg nach Memphis. Er zog ins Peabody Hotel und verbrachte seine Tage damit, den Träumern, die er bewunderte, Tribut zu zollen und sich vor ihnen zu verneigen. Abends kehrte er in sein Zimmer zurück und dokumentierte seine Ideen auf einem behelfsmäßigen Aufnahmegerät, nur mit seiner Gitarre und einem Mikrofon. Produziert von Sam Cohen (der auch an Morby's »Singing Saw« und »Oh My God« mitgewirkt hat), enthält »This Is A Photograph« musikalische Beiträge von langjährigen Mitgliedern von Morbys Live-Band, sowie von alten Freunden und neuen Mitarbeitern gleichermaßen. Wenn »Oh My God« Morby himmlisch und in ständiger Bewegung sah und »Sundowner« eine Studie über lokalisierte Absichten war, so ist »This Is A Photograph« ein Lobgesang auf Amerika...