Not Tight

Wenn, wie im Fall von Domi & JD Beck überall von »Wunderkindern« und »der Zukunft des Jazz« zu hören und lesen ist, darf man durchaus skeptisch sein. Allerdings bekommt das junge Jazz-Duo, das gerade sein Debüt-Album »Not Tight« veröffentlicht, so viel Zuspruch und Unterstützung von namhafter Seite, dass man fast gar nicht anders kann, als in Superlative zu verfallen. Domi Louna ist 22 Jahre jung und verließ schon im Alter von 17 ihre französische Heimat, um als Stipendiatin am renommierten Berklee College of Music in Boston zu studieren. Ihr Partner James Dennis Beck, kurz JD, wurde 2003 in Dallas geboren, brachte sich früh selbst bei Schlagzeug zu spielen und wird seit er 14 ist vom bekannten US-Drummer Robert »Sput« Searight gefördert, der unter anderem schon mit Acts wie Snoop Dogg, Justin Timberlake oder Snarky Puppy zusammengearbeitet hat. Seit 2018 machen Domi & JD Beck als Duo gemeinsam Jazz, der so wild und bunt ist, wie der Look der beiden. Für beides, Sound und Style, bekommen sie schnell Aufmerksamkeit. Erst auf diversen Online-Portalen, wo ihre Clips millionenfach angesehen werden, bald aber auch darüber hinaus. Nun liegt mit »Not Tight« das erste Album des Duos vor und erfüllt 15 Songs lang alle Erwartungen. Ihr Jazz ist futuristisch, kennt aber hörbar seine Wurzeln. Die Experimentierfreude von Domi & JD Beck ist deutlich spürbar, ohne je ausufernd oder ziellos zu werden. Veröffentlicht wird »Not Tight« auf Blue Note, in Zusammenarbeit mit Apeshit, dem neuen Label von Anderson Paak. Dieser reiht sich auch gleich in die Reihe von illustren Gästen ein, die sich ein Stelldichein geben: Thundercat, Mac DeMarco, Herbie Hancock, Busta Rhymes, Snoop Dogg und Kurt Rosenwinkel. Etwas muss also wohl doch dran sein, am Hype um Domi & JD Beck.