Spiegelbild

Knapp vier Jahre ist es her, dass Adel Tawil sein letztes Album veröffentlicht hat. In der Zwischenzeit erschienen Singles wie »Niemandsland« und »Labyrinth« mit dem Hamburger Rapper Bozza. Im März 2023 erscheint endlich das langersehnte vierte Studio-Album »Spiegelbild«. Das Album ist geprägt durch die letzten 2, 5 Jahre. Wie wir alle war auch Adel Tawil plötzlich alleine mit seinen Gedanken. Und wie wir alle spürte in diesen einschneidenden Wochen und Monaten auch er, dass nichts so laut ist wie die Stille der Einsamkeit. Wenn das, was niemals enden darf, die Musik, plötzlich verstummt; wenn der Applaus versiegt und das ewige Wettrennen nach Anerkennung stoppt; wenn statt einer Menge voller Menschen und Liebe nur noch dein eigenes Bild im Spiegel ist: Was bleibt dann? In jedem Fall: viele Fragen. Fragen nach Prioritäten, nach Sinn, auch nach Identität. Adel Tawil hat sich diesen Fragen gestellt – und sie in die persönlichsten Songs seines Lebens verwandelt. Wie der Albumtitel schon erahnen lässt, ist Reflexion und der Blick nach innen und außen das Leitthema der Platte. Dieses zeigt sich sowohl musikalisch als auch textlich. Die Bilder, die Adel Tawil darauf zeichnet, sind dunkler als alles, was man von ihm kennt. Es geht um die Irrwege der Nacht. Um den Wunsch auszubrechen. Um das Gefühl, mit voller Wucht gegen eine riesengroße Wand zu knallen, wo man Freiheit und Frieden vermutet hat. ‹Ich war die meiste Zeit meines Lebens darauf fokussiert, den Menschen ein positives Gefühl zu vermitteln. Es gibt Momente auf diesem Album, die ich früher definitiv gekillt hätte, weil sie mir zu persönlich, auch zu dark gewesen wären. Der Song ›Autobahn‹ ist beispielsweise so ein Moment. Aber ich musste das machen. Alles andere wäre nicht ehrlich gewesen.» Der Sound ist neu, aber der Kern ist classic Adel: die Essenz all dessen, was Adel Tawil zu einer der prägendsten Stimme des Deutsch-Pops und einem der größten Songwriter des Landes macht.