RökFlöte

Fast scheint es, als hätten Ian Anderson und seine Band etwas aufzuholen. Immerhin steht nur knapp 15 Monate nach dem Top-10-Erfolgsalbum »The Zealot Gene« schon ein neues Werk von Jethro Tull an. Vielleicht wollen die Engländer so die rund 20-jährige Pause vor dem 2022er Comeback wett machen. So oder so dürfen sich alle Jethro Tull Fans über »RökFlöte«, den 23. Longplayer in der Geschichte der Band, freuen. Der ist vergleichsweise Folk-lastig ausgefallen und hat zwölf neue Songs zwischen drei und fünf Minuten Länge zu bieten. Die Zeiten ausufernder, progressiver Epen scheinen ein für alle Mal vorbei zu sein. Ursprünglich schwebte Bandchef Ian Anderson sogar ein größtenteils akustisches Album mit Flötenmusik vor. Sein Interesse für die nordische Mythologie und den Begriff Ragnarök machte aus der »Rock Flute« aber schließlich die »RökFlöte« und bildet auch das lose Konzept für die Texte. Inhaltlich beschäftigen sich nämlich viele der Stücke mit der Sagenwelt des altnordischen Heidentums. Zum Beispiel befasst sich »Hammer On Hammer« mit dem Donnergott Thor und die erste vorab veröffentlichte Single »Ginnugagap« hat den Urrriesen Ymir zum Thema, aus dessen Körper die Götter Erde und Himmel formten. Passender, fantastischer Stoff für eine Prog-Rock-Band wie Jethro Tull also. Für die musikalische Umsetzung griff Ian Anderson auf dieselbe Mannschaft wie beim Vorgänger zurück. Einzig der deutsche Gitarrist Florian Opahle ist nicht mehr mit an Bord. A1 Voluspo 3:23 A2 Ginnungagap 3:48 A3 Allfather 2:44 A4 The Feathered Consort 3:37 A5 Hammer On Hammer 3:09 A6 Wolf Unchained 4:58 B1 The Perfect One 3:49 B2 Trickster (And The Mistletoe) 3:00 B3 Cornucopia 3:51 B4 The Navigators 4:26 B5 Guardian's Watch 3:28 B6 Ithavoll 3:53