Henry St.

»Ich habe mich in meiner Musik darauf konzentriert, wer ich bin, aber jetzt erforsche ich, wo ich bin«, sagt Alfa Mist. »Ich frage mich: Wie bin ich hierher gekommen?« Dies ist die Frage, die Alfas fünftes Album »Variables« untermauert. Mit seinem üppigen Big-Band-Swing, kopfnickenden Boom-Bap-Rhythmen und sehnsüchtigen Gesangsmelodien ist das Album ausladend, gefühlvoll und bewegend, sowohl körperlich als auch geistig. Auf »Variables« gelingt Alfa sein bisher ausdrucksstärkstes musikalisches Werk, auf dem er sein feines Gespür für Loops vereint, einprägsame, gefühlvolle Klaviermelodien mit intuitiven Grooves und einer frei fließenden Jazzimprovisation. Seit der Veröffentlichung seines ersten abendfüllenden Projekts Nocturne im Jahr 2015 hat sich Alfa als eine der fokussiertesten, gefragtesten und markantesten musikalischen Stimmen in Großbritannien etabliert. Er hat mit Künstlern wie Jordan Rakei und Tom Misch zusammengearbeitet. Künstler schätzen ihn für seine einzigartige Mischung aus intimer Schlafzimmer-Produktion und ausgedehnter Jazz-Gruppen-Orchestrierung, denn Alfa lässt sich nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen. Seine Musik reicht von der Herstellung von Hip-Hop-Beats über die Produktion für Künstler wie den Rapper Loyle Carner bis hin zur Komposition neoklassischer Werke für das London Contemporary Orchestra und der Überarbeitung von Stücken des Komponisten Ólafur Arnalds und des bahnbrechenden Jazzlabels Blue Note. Es ist das Gleichgewicht zwischen Gefühl und Perfektionismus, das der Musik von Alfa Mist ihre Tiefe und ihre Fähigkeit zum wiederholten Hören verleiht. Es ist auch ein Ethos, das seine bemerkenswerte Arbeitsethik bis heute ermöglicht hat. »Ich war noch nie ein Künstler, der alle vier Jahre ein Album veröffentlicht - ich möchte jedes Jahr neue Projekte herausbringen«, sagt er. »Musik ist eine Erweiterung meines Lebens; sie ist die Praxis des Schaffens.«