Decent Sex (Transparent Magenta Vinyl)

Meltheads zieht bereits seit einiger Zeit wie ein Lauffeuer über die Bühnen in Belgien und den Niederlanden, angetrieben von der metronomisch tighten Rhythmusgruppe um Tim Pensaert (Bass) und Simon de Geus (Schlagzeug) und angefeuert von der messerscharfen Gitarrenskills von Yunas de Proost. Und dann ist da noch Frontmann Sietse Willems, ein Mann, der für die Bühne geboren wurde, so wie Morrison, Plant und Iggy Pop in einem brutalen und knorrigen Gesamtpaket. Jetzt veröffentlichen sie ihr lang erwartetes Debütalbum "Decent Sex". Das Album beginnt mit dem Titeltrack, der die Stooges mit den Doors in Verbindung bringt und nicht lang um den heißen Brei herumredet: es wird halsbrecherisch schnell und laut sein. Nur 30 Minuten später, nachdem die letzten Töne von Fever Dream Melvin verklungen sind, findest du dich bei ‚Decent Sex‘ nach einem irren Trip durch ohrenbetäubenden Post-Punk, viszeralen Lärm, mitreißenden Psych und guten alten Rock 'n' Roll komplett k.o. auf dem Boden wieder. Ein Teil der Welt steht bereits Kopf, denn renommierte Radiosender wie KEXP und Radio X Manchester wählen "Songs wie I Want It All" und "Theodore"; die Antwerpener Rocklegenden dEUS nahmen sie noch dazu mit auf Tour, und zwar bis ins Londoner Electric Brixton. Einflussreiche Musikmagazine wie Visions, Clash und DIY (UK) gruben Superlative - und Vergleiche mit The Birthday Party - für "Theodore" aus, einen Song über die Suche nach (Selbst-)Liebe, aber auch über das Chaos, in das Drogenkonsum führen kann. Das alles sind nicht gerade echte Gute-Laune-Themen, und die meisten davon tauchen in diversen Songs auf, wie die dunkle Seite von Beziehungen und Sex (White Lies, Decent Sex) oder toxische Männlichkeit (Vegan Leather Boots, Theodore again) und sogar Politik (No One Is Innocent, Arbeit). Ziemlich harter Stoff, doch gut verpackt in dem hochgradig ansteckenden und durchdringenden Gitarrenrock, den Meltheads abliefern, schlägt das Ganze ein wie eine Bombe.