Where’s My Utopia?

Einem bahnbrechenden Debüt-Album einen ebenbürtigen Nachfolger an die Seite zu stellen, ist eine echte Herausforderung. Yard Act meistern sie auf ihrem neuen Werk »Where’s My Utopia?« mit Bravour. Bereits 2021, mit gerade einmal einer 4-Song-EP auf dem Konto, wurde der Rockband aus Leeds eine große Zukunft prophezeit. Unter anderen konnte das Quartett den Anchor-Nachwuchsaward des Reeperbahn Festivals und die Auszeichnung als »Developing Non-U.S. Act« des renommierten South x Southwest Festivals in Texas einheimsen. Folgerichtig stieß »The Overload«, das erste Album von Yard Act, 2022 auf große Begeisterung bei Fans und Kritikern und fand sich in England direkt auf Platz 2 der Charts wieder. An ihrem Erfolgsrezept hält Band auf »Where’s My Utopia?« größtenteils fest, verfeinert die Mischung aber weiter und fügt neue Zutaten hinzu. Noch immer verpacken Yard Act hübsche Melodien in einen bunten Sound zwischen Indie-Rock und Post-Punk. Den Gegenpol bilden die bissigen Texte von Sänger James Smith, der sein Talent zum Geschichtenerzählen erneut unter Beweis stellt und uns auf eine Reise in seine Gefühlswelt mitnimmt, die sich um Verantwortung und Ehrgeiz, Liebe und Schuld rankt. Dadurch lassen sich auf »Where’s My Utopia?« so unterschiedliche Einflüsse wie die Sleaford Mods, Idles, aber auch die Beastie Boys der 80er-Jahre und vor allem die Gorillaz ausmachen. Deren Drummer und Produzent Remi Kabaka Jr. hat den elf neuen Songs auch gleich den passenden Sound verpasst.