Boston

Vor drei Jahrzehnten, im Sommer 1976, gab es eine Band und ein Album mit dem schlichten Titel Boston. Das 17 Millionen Mal verkaufte Debütalbum und sein 7 Millionen Mal verkauftes Nachfolgealbum Don't Look Back aus dem Jahr 1978 bleiben zwei der rätselhaftesten Fallbeispiele des modernen Rockzeitalters. Zu Unrecht als Vorbilder des so genannten "Corporate Rock" verunglimpft, waren sie in Wirklichkeit die gleichen Kellertapes, die Mastermind Tom Scholz als Demos einreichte. Ihre kommerzielle Veröffentlichung täuschte die Verantwortlichen der Firma in einer der großen Täuschungsmanöver des Rock. Dreißig Jahre später wurden diese Masterbänder digital neu gemastert - zum ersten Mal von Scholz selbst - und die Geheimnisse von Boston und Don't Look Back werden sichtbar gemacht, damit die Geschichte neu überdacht werden kann. Fast 25 Millionen Exemplare später ist die Ironie, dass Boston von den Kritikern wegen der Grandiosität der Produktion heruntergemacht wird, ein letzter Lacher für Scholz und seinen wichtigsten Mitarbeiter, den Sänger Brad Delp. "Dieses Demo und das darauffolgende Album stellten die disco-verrückte Musikindustrie auf den Kopf und brachen alle bekannten Regeln, um in der Welt des Rock 'n' Roll erfolgreich zu sein", schreibt Scholz. Boston war zur richtigen Zeit am richtigen Ort als Alternative zu der Disco und den aufkommenden Punkrock-Bewegungen von 1976. Einen Monat nach seinem Erscheinen in den Billboard-Alben-Charts mit Gold und einen Monat später mit Platin ausgezeichnet, verbrachte es solide 2 1/2 Jahre auf der Liste und produzierte die Hitsingles "More Than A Feeling", "Long Time" und "Peace Of Mind". A1 More Than A Feeling 4:44 A2 Peace Of Mind 4:55 A3 Foreplay/Long Time 7:56 B1 Rock & Roll Band 2:59 B2 Smokin' 4:44 B3 Hitch A Ride 3:18 B4 Something About You 4:19 B5 Let Me Take You Home Tonight 4:12