Plays The Music Of Jimi Hendrix

An Jimi Hendrix' schmalem Werk arbeiten sich seit 40 Jahren Generationen von Gitarristen ab - und nicht nur die: Nigel Kennedy verklassikte Jimis Werk, Gil Evans verjazzte es, unzählige andere glätteten es zu Popsongs. Und Hiram Bullock, der im Sommer 2008 gestorbene Sänger und Gitarrist, machte daraus Bigbandfunk. 2004 spielte er mit der WDR Big Band sieben chiliheiße Liveversionen von Hendrix-Stücken wie Crosstown Traffic oder Red House ein. Er setzte dabei auf einen Sound der Kontraste, vor allem auf Duelle zwischen rattenscharfen Bläsern und Bullocks vokalen und gitarristischen Muskelspielen. Dazu plusterte sich Frank Chasteniers Orgel auf wie ein Pfau, und Billy Cobhams Schlagzeug schickte so wild wie virtuos Grüße ins Zentrum. Zwischen die Schichten dieses Sounds, dem Bassist Stefan Rademacher noch die letzten Lücken stopft, passt kein Blatt Papier. Alles kocht, zischt, glüht und brodelt - und dieser Power wird sogar die eigentlich epische Ballade "Little Wing" bedenkenlos geopfert. Am Ende ist man allein vom Hören so verschwitzt, als wäre man im Hochsommer Jimis brennender Gitarre zu lang zu nahe gewesen.